Künstlerische Intervention - Petrified Times: Energizing Past Futures

im Mineraliensaal des Museum für Naturkunde Berlin


Vom 27. August bis zum 01. September fand eine künstlerische Intervention im Mineraliensaal des Museums für Naturkunde Berlin statt, die Kunst und Wissenschaft auf einzigartige Weise verband und die Besuchenden einlud, die Beständen der mineralogischen und der paläobotanischen Sammlung durch eine ästhetische Brille neu zu entdecken.
Dabei zeigten die Künstlerinnen Ulrike Mohr und Susanne Kriemann ihre Arbeiten mit den Energieträgern Kohle und Uranit. Ziel der künstlerischen Intervention war es, den Zusammenhang zwischen menschlichem Handeln und dem Anthropozän durch künstlerische Arbeiten erlebbar zu machen. Dabei sollten ästhetische Erfahrungen genutzt werden, um komplexe und unsichtbare Zusammenhänge im Ökosystem sowie die schwer fassbaren Zeitdimensionen der planetarischen Stoffkreisläufe auf eine neue Weise zu vermitteln. 

Hierfür arbeiten die beiden Künstlerinnen in eher unscheinbaren Sammlungsbeständen des Museums – denen der Minerale und Gesteine sowie der Paläobotanik. Die Gesteine Kohle (in Form von Holzkohle, aber auch Steinkohle) und Uraninit (Pechblende) stehen zum einen für die industrielle Revolution und zum anderen für das Atomzeitalter. Anhand dieser Gesteine und der Rohstoffe, auf die sie verweisen (als „Steine des Anstoßes“), wird der Themenkomplex der Entwicklung des Energiebedarfs extraktivistischer und kapitalistischer Gesellschaften zugänglich. Zugleich werden damit die tiefenzeitlichen Dimensionen, die sich hinter den Energieressourcen und ihrer Nutzung in den Kulturen der Gegenwart verbergen, erfahrbar: die schier unermesslichen Zeitdimensionen hinter den Energieressourcen, die seit Beginn des Anthropozäns vor gerade einmal 70 Jahren in radikaler Geschwindigkeit verbraucht wurden. Die künstlerischen Beiträge verhandeln damit auch das Aufeinandertreffen verschiedener Zeitskalen, von menschlicher Zeit und planetarer Zeit, die ein Kernproblem für die Frage darstellen, wie sich das Anthropozän überhaupt verstehen und darstellen lässt.
Als Abschluss der Intervention fand am 02. September ein Round-Table statt. Zudem fanden während der Intervention Befragungen der Besuchenden statt.

Die künstlerische Intervention "Petrified Times: Energizing Past Futures" entstand durch die Netzwerkler:innen Dr. Friederike Schäfer (FU Berlin), Dr. Elisabeth Heyne (MfN), Dr. Maike Weißpflug (Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung - BASE).

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Künstlerische Intervention: Petrified Times - Energizing Past Futures