
Krieg in der Ukraine, ein drohender Atomschlag, endliche Energieressourcen, das Wiedererstarken autoritärer Regierungen, dazu Ängste vor dem Verlust von Wohlstand und vor der Polarisierung der Gesellschaft – alles scheint anders, nichts mehr sicher. Wie soll die Wissenschaft reagieren? Müssen vertraute Pfade verlassen, Theorien neu gedacht werden? Wenn Auseinandersetzungen folgenreich geführt werden sollen, braucht es Mut und Dialogbereitschaft. Neben der Politik sind auch die Wissenschaften gefragt, Gesellschaft zu stärken. (Wie) können Wissenschaften helfen, Vertrauen zu schaffen? Wie reagieren das Museum für Naturkunde und Wissenschaftszentrum Berlin auf das Ende der Gewissheiten?

Aus der Perspektive der Natur- und der Sozialwissenschaften diskutierten wir über die vielbeschworene Zeitenwende. Dabei ging es auch ganz konkret darum, Szenarien zu erfassen: Was bedeuten diese Veränderungen für junge und alte Menschen, für Alleinerziehende und Familien? Wie können bei leeren Kassen öffentliche Räume für Begegnungen erhalten bleiben? Wie gehen politische Akteure und Institutionen mit den neuen Ungewissheiten um? Was bedeutet die Zeitenwende für die internationale Politik, insbesondere für Europa? Welche Datenzugänge und Informationen fehlen der Wissenschaft, um Veränderungen zu erfassen? Was können wir im Klima- und Umweltschutz erreichen, wenn weniger Geld zur Verfügung steht? Wie wirken sich planetare Krisen wie Klimawandel, Artensterben und Verschmutzung auf Nahrungsmittelproduktion, Wasser- und Luftqualität aus? In welcher Verbindung stehen vor einem solchen Hintergrund Menschen, Wildtiere und Ökosysteme? Was heißt das für ein Verständnis von Gesundheit und Krankheit?
Auf dem Podium:
- Prof. Johannes Vogel. Ph.D., Generaldirektor Museum für Naturkunde Berlin – Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung
- Prof. Dr. h.c. Jutta Allmendinger, Ph.D., Präsidentin Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung
- Dr. Nike Sommerwerk, wissenschaftliche Mitarbeiterin Museum für Naturkunde Berlin – Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung
- Dr. Christian Rauh, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung Global Governance, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung
- Moderation: Boussa Thiam
Die Veranstaltung ist Teil der gemeinsamen Reihe "Wissenschaft, natürlich!" vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) und dem Museum für Naturkunde Berlin (MfN).